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1924-1941

4. Die Zeit der Entfaltung

Wir kommen nun zu jener Periode in der Tätigkeit P. Kentenichs, die ich für die fruchtbarste halte in Bezug auf die Entwicklung der pädagogischen Theorie und der Entfaltung der eigenständigen Elemente und Züge Schönstatts. Ich glaube, dass man ohne die Vertiefung in die damaligen Kurse, die P. Kentenich selbst oft als die „großen“ Kurse bezeichnet, vieles spätere nicht verstehen kann. Zweifellos kommen später noch wichtige Entwicklungen hinzu - ich denke an die Inscriptioströmung, die Ausreifung der pädagogischen und psychologischen Theoriebildung mit den großen pädagogischen Tagungen 1950 und 1951 (PT 50, PT 51) und an alles, was die Verbannungszeit gebracht hat, besonders die Vaterströmung und die Klärung des Verhältnisses zu Pallotti und der SAC - aber die wichtigste Periode der Ausformulierung und Darstellung des Lebenskeimes Schönstatts scheint mir in dieser Zeit zu liegen. Auch im Kampf um den 31. Mai ging es weniger darum, neue Elemente einzuführen, als vielmehr das bisher Gelebte darzustellen und zu verteidigen.

In dieser Zeit wird das Wirken P. Kentenichs vielfältiger. Das Schönstattwerk beginnt sich zu gliedern, und P. Kentenich hält Kurse für die einzelnen Gemeinschaften. So beginnt auch die Entstehung der verschiedenen Traditionen. Die einzelnen Traditionen unterscheiden sich nicht nur dadurch, dass P. Kentenich tatsächlich verschieden zu den einzelnen Kreisen sprach, sondern auch in der Qualität und in dem Ausmass der Mitschriften und der Weitergabe. Die Texte der Schwestern sind meist einiges besser mitgeschrieben.